Donnerstag, 23. Juni 2016

Haushaltsmüll wird zu Rhythmusinstrumenten

Kreatives Recycling im Workshop Selbstgebaute Musikinstrumente

Ein Rascheln, ein Klappern, ein Trommeln: Ein Dutzend Kinder schütteln verschiedene Behälter im Takt und singen dazu: „Baaad. Kü-che. Kin-der-zim-mer.“ Wenn halbe Noten, Viertel und Achtel alle zusammen ertönen, klingt das ganz schön beeindruckend. Bad, Küche und Kinderzimmer sind die Wörter, die den Takt vorgeben, aber auch die Orte, an denen man die Behälter normalerweise findet: Waschmittelflaschen, Cremedosen, Überraschungseier, Verpackungen von Süßigkeiten oder Geschenkpapierrollen.

Aus all diesen Gegenständen hat die Theatergruppe der Grundschule Höchberg in einem Workshop Musikinstrumente selbst gebaut. Als Füllung dienten Kronkorken, Deckel von Plastikflaschen, Perlen und anderer Krimskrams. „Reis oder Erbsen kann man zwar auch als Füllung benutzen, aber das mache ich nicht so gerne“, meint Daniela Groß, Leiterin des Workshops. „Es gibt so viele Kinder die nicht genug zu essen haben, da können wir auch andere Materialien verwenden“, fügt sie hinzu. Die Idee hinter dem Angebot sei, aus Alltäglichem, das sonst allzu oft im Mülleimer landet, noch etwas Besonderes zu machen. So wird die leere Margarinedose im Handumdrehen zum Rhythmusinstrument. Als Vorbild dienten afrikanische Musikinstrumente aus Naturmaterialien, wie beispielsweise Bohnenrasseln.

Das Auswählen, Ausprobieren und Krachmachen bereitet den Schülern sichtlich Freude, die Instrumente werden anschließend auch noch mit Bändern verziert. Dabei stellt sich heraus, dass verschiedene Materialien klanglich nicht immer gut zusammenpassen. Wenn man die Behälter mit vielen Kronkorken befüllt, klingen sie außerdem tiefer, als mit weniger Füllmaterial. Ganz gleich ob großes oder kleines Instrument, ob prall oder locker gefüllt – beim gemeinsamen Musizieren entfallten alle selbst gebastelten Rhythmusinstrumente ihr Potential und sorgen für einen kräftigen Sound.

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